Montag, 21. Dezember 2009
Verbeugung vor den alten Meistern
Beifall für Uraufführung in Hittfeld
Von Jan-Barra HentschelHittfeld.Es ist schon erstaunlich, bei welch niedrigen Temperaturen der Mensch noch singen kann. In der bitterkalten St.-Mauritius-Kirche in Hittfeld hielt das Publikum am Sonnabendabend mehr als eineinhalb Stunden wacker durch, um die Uraufführung des Weihnachtsoratoriums Die Geburt Christi für Soli, Chor und Orgel zu erleben. Komponist des groß angelegten Werks war kein Geringerer als der Leiter des Gemischten Chores Hittfeld, Marius Adam.Adam ist von Hause aus Bariton, seit elf Jahren gehört er zum Ensemble der Hamburger Kammeroper in Altona. Der singende Komponist bekennt sich offen zu seiner musikalisch konservativen Haltung - so ist auch der Unterschied des Oratoriums zu verstehen: Im alten Stil. In Die Geburt Christi schöpft er unüberhörbar aus dem Schatz der vergangenen Jahrhunderte: So macht er Anleihen bei Wolfgang Amadeus Mozart, Carl Maria von Weber, Franz Schubert sowie beim Belcanto - und natürlich bei Johann Sebastian Bach, dem Vater des Weihnachtsoratorims.Für seinen Gemischten Chor Hittfeld hatte Adam dankbare und gut singbare Partien in das
Oratorium einkomponiert. Die leichten Intoniationsschwankungen waren bei dieser Eiseskälte
natürlich nur zu verständlich und auch die Solisten blieben nicht ganz fehlerfrei. Gleich sechs(!) Solopartien hat Adam in seinem Werk vorgesehen - da werden spätere
Aufführungen schwer zu besetzen sein. Die Mezzosopranistin Feline Knabe überzeugte als Maria,
als Engel glänzte der Countertenor Jeromino Dzaack, mit markantem Timbre sang der Tenor
Holger Marks die Erzählerpartie. Ebenbürtig agierten Simó Pere Campos i Micó (Seele), York Reynolds (Joseph)
und Clemens Gnad (Herodes).
Den Hauptanteil am Gelingen des Abends hatte - abgesehen vom souverän dirigierenden Marius Adam -
Gints Racenis, der seiner elektronischen Orgel die bizarrsten Töne entlockte: Mal klang sie
wie ein Cembalo, dann wieder wie ein Klavier, ein Synthesizer oder wie eine große Kirchenorgel.
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Dienstag, 6. Oktober 2009
SchÖpfung aus einem Guss
"Gemischter Chor Hittfeld" singt aufwendiges Haydn-Oratorium in der "Burg Seevetal".
Traute Scheuermann
Hittfeld. Schlechtes Wetter? Genau das Richtige für ein nachmittägliches Konzert. Das dachten viele,
und so war die "Burg Seevetal" bis zum letzten Platz gefüllt bei einem ganz besonderen Konzert. Unter der
Schirmherrschaft des Präsidenten des Niedersächsischen Chorverbandes, Hans-Jürgen Ollech, und nach
einem Grußwort des Seevetaler Bürgermeisters Günter Schwarz betraten mehr als 100 Sängerinnen
und Sänger die Bühne. In Kooperation mit der "Chorgemeinschaft Wien-Neubau" und der "Capella Hanseatica"
präsentierte der "Gemischte Chor Hittfeld" in einer festlichen Aufführung die "Schöpfung" von Joseph Haydn.Nicht nur Haydns 200. Todestag wurde somit gedacht, sogar die "Schöpfung" feierte Geburtstag: 1799, vor 210
Jahren wurde sie zum ersten Mal öffentlich aufgeführt - im Wiener Burgtheater.Für den Wiener Chor war das ein zusätzlicher Anreiz, aber wenn bei so großer Entfernung zwei Chöre
zu einem gemeinsamen Projekt zusammenkommen, bleibt meist nicht viel Zeit zum Kennenlernen und Proben. Bei der getrennten
Vorbereitung hatten Marius Adam mit den Hittfeldern und Walter Zeh in Wien schon beste Vorarbeit geleistet.Obwohl die Akustik in der "Burg Seevetal" für solch große Vorhaben nicht unbedingt ideale Voraussetzungen
bietet, wurden beide Chöre zu einer perfekten Einheit und wussten sich gegen den vollen Orchesterklang gut zu behaupten.
Sie überzeugten mit feinem Pianissimo ebenso wie in den kraftvollen Chorsätzen.Die Solisten fügten sich gut in das Konzept ein: Bettina Grothkopf (Sopran) bezauberte insbesondere in dem Duett
Eva/Adam, das sie zusammen mit Marius Adam sang. Nicht nur als Chorleiter lieben die Hittfelder "ihren" Marius Adam,
sondern auch als Sänger. Das Ensemble-Mitglied der "Hamburger Kammeroper" setzte Glanzlichter mit seinem geschmeidigen
Bariton.Rodrigo Porros gestaltete den Uriel frisch mit hellem, etwas kehligem Tenor.
Ryszard Kalus’ tiefer, dunkel gefärbter
Bass gab dem Raphael ein machtvolles Profil.Klaus D. Jung stand am Pult. Der Dozent am "Hamburger Konservatorium" war bis zum vergangenen Jahr künstlerischer
Leiter der Hamburger Kammeroper. Mit der "Capella Hanseatica" legte er eine ausgezeichnete, musikalische Grundlage.
Eine etwas stärkere dynamische Differenzierung wäre zwar wünschenswert gewesen, aber er dirigierte sicher
und mit Übersicht.
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Sonnabend, 6. Juni 2009
Für jedes Stück andere Kostüme
Sommerkonzert in Hittfeld
Von Martina Berliner
Hittfeld. Wer wagt, gewinnt - wie sehr dieses Sprichwort zutrifft, hat der Gemischte Chor Hittfeld erfahren.
"Zuerst hat die Hälfte nicht mitmachen wollen, aber jetzt sind doch alle mit sehr viel Spaß dabei",
verrät ein Chormitglied während der Pause.
Für das zweite Sommerkonzert am Donnerstagabend in der Agora des Gymnasiums Hittfeld hatte sich Chorleiter
Marius Adam nämlich ein neuartiges Konzept ausgedacht, das nicht nur die Stimmen der Sänger forderte,
sondern auch ein wenig darstellerischen Mut. Anstatt einheitlicher Chorkleidung gab es passend zu den Themen
der musikalischen Fantasiereise durch zwei Jahrhunderte eine ständig wechselnde Kostümierung. Als Fundus
diente der eigene Kleiderschrank der Interpreten.Mit Hilfe wallender Röcke und bunter Tücher verwandelten sich die Hittfelder Sänger auch optisch
in einen Zigeunerchor und beschworen damit die schillernde Welt von Giuseppe Verdis Oper "Der Troubadour" und
Georges Bizets "Carmen" in der nüchternen Aula des Gymnasiums Hittfeld herauf. Für den Brautchor aus
Richard Wagners romantischer Oper "Lohengrin" traten die Damen mit Schleier auf, der Jägerchor aus dem
"Freischütz" von Carl Maria von Weber erschien in Lodengrün, der Hexenchor aus Verdis "Macbeth"
überraschte im Outfit alter Jungfern mit Gesundheitstretern, Hut und Aschespuren im Gesicht.Für Johann Strauß' "Fledermaus", Emmerich Kalmans "Csardasfürstin" und ein Robert-Stolz-Potpourri
mutierten die Damen des Chors mit Federboa und Abendrobe zu lasziven Lebedamen des 19. Jahrhunderts.Die abwechslungsreiche Augenweide ergänzte die bezaubernde Musik und die reife Chorleistung. Applaus und Bravorufe
gab es für die Solisten Janin Radzinski (Sopran), Feline Knabe und Tina Zahn (Alt) sowie den Tenor Rainer Thomsen.
Geradezu frenetisch gefeiert wurden der Pianist Gints Racenis und Chorleiter Marius Adam.
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Dienstag, 3. März 2009
Hittfelder proben "Die Schöpfung"
"Gemischter Chor" will sich verstärken
Hittfeld (ebe). Die Musikwelt gedenkt in diesem Jahr des 200. Todestages von Joseph Haydn.
Schier unübersehbar ist die Zahl der Musikwerke, die das Genie hinterlassen hat.
Zu den bedeutendsten Schöpfungen gehört das Oratorium "Die Schöpfung".
Dieses will der Gemischte Chor Hittfeld am 4. Oktober in der "Burg Seevetal" aufführen.
Und zwar nicht allein, sondern zusammen mit der Chorvereinigung Wien-Neubau, jungen Gesangssolisten und
einem Orchester mit jungen Instruinentalisten. Das Konzert findet im Rahmen des Kulturaustauschs
Hamburg-Wien statt.Dazu möchte sich der Gemischte Chor verstärken. Wer also Lust hat, bei diesem epochalen Werk
mitzuwirken, sollte sich einmal eine Probe anhören. Diese finden immer (außer in den Schulferien)
dienstags von 19.30 bis 21.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums Hittfeld statt.Haydns Oratorium entfachte bereits nach der Uraufführung Begeisterung. An vielen Orten entstanden Chöre,
weil die Menschen einmal selbst an diesein Werk mirwirken wollten."Die Schöpfung" ist nicht das einzige Projekt, das die Hittfelder in diesem Jahr planen.
So wird es am 4. Juni ein fröhliches Konzert mit Melodien aus Oper und Operette geben.
Am Wochenende des 4. Advents sind zwei Weihnachtskonzerte in der Hittfelder Kirche St. Mauritius vorgesehen.
Die Vorsitzende Heike Groth ist unter 04105/4808 zu erreichen, der Zweite Vorsitzende Wolfgang Brandenburg unter 04105/48707.
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Mittwoch, 17. Dezember 2008
Orchestermusiker aus drei Nationen
Weihnachtsoratorium in Hittfeld
Traute Scheuermann
Hittfeld. Einen schönen Erfolg haben sie sich ersungen: Nach der Kinderfassung - die
HAN berichteten - glänzte der Gemischte Chor Hittfeld nun auch mit der "richtigen" Konzertversion
des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. Auch diese Aufführung fand diesmal nicht
in der Kirche, sondern im gut gefüllten Gymnasium Hittfeld statt. Der etwas prosaische Rahmen
tat der festlichen Stimmung keinen Abbruch.
Nun erfordert das Einstudieren des Weihnachtsoratoriums schon etwas mehr zeitlichen Aufwand,
um die schwierigen Klippen zu umschiffen. Aber alle Koloraturen und auch der große Chor
"Ehre sei Gott" wurden beachtlich gemeistert, kleine Unebenheiten bügelte die trockene
Akustik ohne großen Nachhall aus.
Chorleiter Marius Adam hatte stets den Überblick und dirigierte souverän. Das Orchester,
das sich aus Musikern aus Lettland, Rumänien und Deutschland zusammensetzte, spielte fast
ohne Fehl und Tadel. Die winzigen Stolperer bei Oboen und Trompeten haben wohl nur diejenigen
wahrgenommnen, die das Weihnachtsoratorium sehr gut kennen.
Außerdem gab es herausragende Solisten. Die Flötistin begleitete die Tenor-Arie mit wunderbar
warmem, markigem Ton, und die beiden Damen, die sich das Violinsolo in der Alt-Arie "Schließe mein Herze"
teilten, spielten sehr präzise und sauber.
Die Sopranistin ist in diesem Werk nur wenig beschäftigt: Aber Christina Ansorge war mit ihrem etwas
spröden Sopran bei Tempo und hohen Tönen etwas überfordert. Sehr ausgeglichen und beseelt sang
Feline Knabe die Alt-Arien mit mezzohaftem Stimmklang. Gustavo Martin Sanchez als Evangelist
brachte mit ausgezeichneter Artikulation seinen schmalen Tenor zum Klingen. Wie ein Routinier
sang Michael Müller-Deeken die Basspartie, zeitweilig mit kleinen, lässigen Schleifern.
Viel Beifall gab es für eine ansprechende Gesamtleistung.
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Montag, 15. Dezember 2008
Bach für Kinder als Spass für alle
Ungewöhnliches Weihnachtsoratorium
Traute Scheuermann
Hittfeld. Marius Adam, Leiter des Gemischten Chors Hittfeld, hatte eine schöne Idee,
und seine Chormitglieder setzten sie mit Feuereifer in die Tat um. So kam es zu einem ganz
besonderen Weihnachtskonzert im sehr gut besuchten Gymnasium Hittfeld: das Weihnachtsoratorium
von Johann Sebastian Bach nicht nur hörbar, sondern auch erlebbar gemacht für Kinder und mit Kindern.
Die Bühne beherrschten die liebevoll von Hans Perz gestalteten und erbauten Kulissen:
der Thron des König Herodes, der Stall mit der Krippe und Felsen, hinter denen sich die erschreckten
Hirten verstecken konnten. Der Chor und das Orchester wichen auf die höher gelegene linke Seite aus.
Mit ebenso viel Liebe und viel Arbeit hatten die Chormitglieder Inge Sommer und ihre drei Helferinnen
die entzückenden Kostüme genäht. Renate Vogel und Christine Hartmann sorgten für die besinnliche Regie.
Mit wenigen Rezitativen (Gustavo Martin Sanchez), einer halben Alt-Arie (Feline Knabe) und der
Einleitung der Bassarie "Großer König" (Michael Müller-Deeken) wurden auch die kleinen Ohren nicht
überstrapaziert. Dafür warf das Orchester, zusammengestellt aus lettischen, rumänischen und deutschen
Musikern, von Zeit zu Zeit lautmalerische Takte ein.
Der Chor sang die erste Hälfte des Eingangschors, den Lauf der Hirten nach Bethlehem und einen Choral.
Marius Adam dirigierte auch den Kinderchor, den die kleinen Darsteller bildeten. Nicht Bach, aber
weihnachtliche Lieder hatte er passend eingebaut. Den Fortgang der biblischen Geschichte erzählte
anschaulich Markus Prell. Engel, Hirten, Maria und Joseph und wer sonst noch in die Weihnachtsgeschichte
gehört, wurden hübsch gespielt von der Klasse 3c der Wiesenschule Buchholz.
Schade eigentlich, dass ein so gelungenes Konzept nur für eine Aufführung lebendig wurde.
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Samstag, 05.Juli 2008
Jeder Ton zeugt von Extraklasse
Spritzig: Gemischter Chor Hittfeld
Von Traute Scheuermann
Hittfeld. Unter dem Motto "Das ist die Liebe" lud der Gemischte Chor Hittfeld
mit seinem Leiter Marius Adam zu einem erfrischenden, spritzigen Konzert mit klassischen
Operettenmelodien und Medleys aus Musicals ein. Im recht gut besuchten Forum des
Gymnasiums Hittfeld begeisterte das bunte Programm die Zuhörer. Sogar ein bisschen
festliche Modenschau gab es: die Damen in eleganten Kleidern, passenden Hüte und Federboas,
die Herren mit Zylinder.
![Sommerkonzert 2008. Konzertausschnitt 1,2MB Sommerkonzert 2008](images/Chor_Sommerkonzert_2008_Maenner.jpg)
Operetten-Leichtigkeit bei sommerlichen Temperaturen ist gar nicht so einfach darzubringen.
So mancher Schweißtropfen mag geflossen sein. Womöglich hat es die Chormitglieder
selbst ein wenig überrascht, wie schwer das Leichte sein kann und wie viel hohe Töne
es dabei gibt. Bekannte Melodien aus der "Fledermaus" und "Eine Nacht in Venedig" von
Johann Strauß, aus "Gräfin Mariza" und der "Csardasfürstin" von Emmerich Kalman
"singen ja die Spatzen vom Dach", heißt es so schön. Jeder hat sie wohl auch schon mal
mitgesummt sie jedoch in Konzertreife zu präsentieren, kostet ein gehöriges Stück
Arbeit. Die hat der Gemischte Chor Hittfeld unter der Leitung von Marius Adam bravourös
geleistet.
![Sommerkonzert 2008. Konzertausschnitt 1,4MB Sommerkonzert 2008](images/Chor_Sommerkonzert_2008_Frauen.jpg)
Begleitet wurde der Chor von dem ausgezeichneten Gints Racenis am Flügel. Bei seiner
großartigen Leistung verwendete er gekonnte Modulationen, um von einer Tonart in die Nächste
zu wechseln. Ihm wäre ein besser gestimmtes Instrument zu gönnen gewesen.
Als Glücksfall erwies sich auch die Auswahl der Solisten: Bettina Grothkopf (Sopran)
sang nicht nur vom Champagner, sie gestaltete auch sprühend und prickelnd. Jeder Ton war
überlegt, professionell durchgearbeitet, ohne übertrieben zu wirken. Sie ließ ihre
Stimme mit einem Hauch Sinnlichkeit sprudeln, flüstern und betörte mit einem
wunderbaren Piano.Als ebenbürtiger Partner stand ihr Kai-Uwe Fahnert (Bariton) zur Seite. Glänzend
präsentierte er sich unter anderem mit der "Juliska" aus "Maske in Blau" von Fred Raymond
und im Potpourri aus "My Fair Lady" von Frederick Loewe.Die Szenen in Ascot wurden nicht nur zum optischen Höhepunkt als besonderen Effekt wurde
über Lautsprecher Pferdegetrappel eingeblendet, dem der Gewitter-Donner von draußen
zeitweilig Konkurrenz machte.
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Montag, 17. Dezember 2007
Hittfelder mit Durchhaltevermögen
Ungewöhnliches "Weihnachtsoratorium" als Potpourri beliebter Chorstücke
Von Traute Scheuermann
Hittfeld.
Glühwein und selbstgebackene Weihnachtskekse mit dieser ungewöhnlichen aber sehr willkommenen
Pausenerfrischung wurde es dem fröstelnden Publikum in der gut gefüllten, kalten
St.-Mauritius-Kirche in Hittfeld doch wieder warm ums Herz. Die Musik tat ihr Übriges.
Der Gemischte Chor Hittfeld bot eine "Welt-Uraufführung": Chorleiter Marius Adam betrat
mit einem dicken Packen Noten das Dirigentenpult. Er hatte unter dem Titel
"Ein Weihnachtsoratorium" viele kleine und gut zu bewältigende Kostbarkeiten zu einem
stimmungsvollen Konzert zusammengefügt, das in fünf Abschnitten vorgetragen wurde.Adam hatte sie jeweils einem Thema zugeordnet. "Advent Zeit der Erwartung", unter anderem
mit Händels "Tochter Zion", "Von der Geburt Christi" mit anspruchsvollen Weihnachtshymnen
von Felix Mendelssohn Bartholdy. "Gesang der Engel" beinhaltete zum Beispiel ein reizvolles
"In dulci jubilo" in einer Fassung von Dietrich Buxtehude. Zu den Schlaf- und Wiegenliedern
gehörte Mozarts "Ave verum corpus" und natürlich "Stille Nacht". Mit "Laudate Dominum" von
Mozart und einem strahlenden "Halleluja" aus dem "Messias" von Händel für den Schlussteil
"Ehre sei Gott in der Höhe" endete das fast dreistündige Weihnachtskonzert. Der Gemischte
Chor Hittfeld bewies wieder einmal sein Durchhaltevermögen in Standfestigkeit und präsentierte
das reichhaltige Programm in fein erarbeiteter Dynamik.Markus Prell las weihnachtliche Texte von Rilke, Gellert, Ringelnatz, Matthias Claudius und
anderen. Das kleine Orchester mit Maja Hunziker, Isabel Würdinger (Violinen),
Danka Nikolic (Bratsche), Benjamin Sprick (Violoncello), Michael Wölfel (Kontrabass) und
Julia Kocina (Orgelcontinuo) schlug sich beachtlich durch die Fülle der Noten.
Als Solisten wirkten mit: Inken Hahnemann, Delia Rosenzweig (Sopran) und Michael
Müller-Deeken (Bariton). Marius Adam leitete mit sicherer Hand und souveräner Übersicht.
Nach viel Beifall durften alle Zuhörer in "O du Fröhliche" einstimmen.
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Dienstag, 19.Dezember 2006
Mit eiserner Disziplin
Weihnachtskonzerte des Gemischten Chors Hittfeld
Von Traute Scheuermann
Hittfeld. Für einen Chorsänger gibt es kaum etwas anstrengenderes,
als während eines Konzertes auf hartem Kirchenboden streckenweise
untätig stillstehen zu müssen, die mehr oder minder schwere Notenmappe
in der Hand. Aber es lohnt die Mühe: So war zum Beispiel die eiserne Disziplin des
Gemischten Chors Hittfeld beim Weihnachtskonzert in der zweimal sehr gut besuchten St.-Mauritius-Kirche
zu bewundern.Französische Weihnachtslieder von Charles Gounod, Gabriel Fauré und Camille Saint-Saëns
im ersten Teil sang der Chor im Altarraum, die Orgel begleitete von der Empore. Die weite Entfernung
wurde problemlos überwunden, der Klang mischte sich bestens. Aber schon hier war die Geduld
der Choristinnen und Choristen gefordert. jedes zweite Lied blieb den Solisten vorbehalten.
Der Schwerpunkt des Konzerts lag jedoch eindeutig in der Aufführung des ersten Teils - des "Weihnachtsteils"
- des "Messias" von Georg Friedrich Händel.
![Konzert 2006. Konzertausschnitt 1,0MB Konzert 2006](images/chor_2006.jpg)
Der Gemischte Chor trat mit einer stattlichen Sängerzahl an, da blieb für ein Orchester kein
Platz mehr. Also wurde die Begleitung auch hier von der Orgel bestritten. Natasa iakov musste hin und
wieder die Registrierung revidieren und hier und da schlich sich auch ein falscher Ton ein,
aber bei so vielen Noten fiel das nicht sonderlich ins Gewicht.Chorleiter Marius Adam hatte jederzeit alles gut im Griff und weise vorausgeplant. Einige Chorstücke
wurden ganz ausgelassen, und die schwierigen Chöre überließ er den Solisten, die sich
auch in den Arien bewährten: Inken Hahnemann mit kräftigem, etwas stählernem Sopran,
deren Artikulation den Text kaum verstehen ließ und Suzanne Lommler mit hellem, geschmeidigem Alt,
David Ameln mit gut verständlichem, ungekünstelten Tenor und Michael Müller-Deeken mit
profundem Bariton.Die Choristen schlugen sich beachtlich und wohl präpariert durch ihre Aufgabe. Nach dem strahlenden
Eingangschor erfolgten die Einwürfe im Chorstück "Öffnet das Tor" hoch konzentriert.
Adam hatte es geschickt zum Zwiegespräch von Soli und Chor umfunktioniert.Nach Abschluss des Konzertes, das mit viel Beifall bedacht wurde, übergab Christian Wentorp,
Filialleiter der Hamburg Sparkasse in Buchholz, dem Chor - oder besser seinem Leiter - offiziell
ein elegantes Dirigentenpult. Marius Adam hat es allerdings schon während des gelungenen Konzertes
einweihen dürfen.
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